Unseren Durst mit Wasser zu stillen, gehört zum ursprünglichsten Verhalten – wir teilen es mit allen Geschöpfen, Pflanzen, Pilzen und so weiter. Und das hat seinen Grund: Denn wir Menschen bestehen zu etwa drei Vierteln aus Flüssigkeit. Wir alle brauchen Wasser. Es ist lebensnotwendig. Wir können vielleicht wochenlang ohne Nahrung auskommen, aber nur wenige Tage ohne Flüssigkeit.
Wasser reguliert viele Prozesse im Körper, wie zum Beispiel den Blutdruck, Atem und die Verdauung, aber auch unseren Mineralienhaushalt und die Hormone. Es zirkuliert durch alle Zellen, reinigt uns von innen und lässt uns erblühen wie eine Blume. Und umgekehrt trocknet Wassermangel unseren Körper aus: Nicht nur die Haut verdorrt, auch unsere inneren Organe
verkümmern, Blut und Lymphe können nicht mehr fließen. Man tut also gut daran, auf seinen Wasserhaushalt zu achten, denn nicht immer und vor allem nicht bei jedem stellt sich ein Durstgefühl ein. Jeder kennt es: Wenn man sich zum Beispiel stark auf seine Arbeit konzentriert, vielleicht generell im Stress
oder etwas gedankenverloren ist, kommt es nicht selten vor, dass der Durst ausbleibt und man einfach vergisst, etwas zu trinken. Und ab der Lebensmitte nimmt – besonders bei Frauen – das körpereigene Durstgefühl ab.
Auch unsere Gewohnheit, zu jeder Tageszeit Kaffee zu trinken oder wenn wir ausgehen, Wein, Bier oder zuckerhaltige Säfte und Limonaden zu bestellen, macht uns vergessen, dass unser Körper eigentlich vor allem reines Wasser braucht. Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel, Abgeschlagenheit, Krämpfe oder schnelle Ermüdung und Stimmungsschwankungen können die Symptome sein, wenn man seine Zellen nicht ausreichend damit versorgt.
Aber wenn man nach einer durchzechten Nacht am nächsten Morgen mit einem Kater erwacht, ist das Bedürfnis nach Wasser groß. Denn Koffein, Alkohol und Zucker enthalten dem Körper nicht nur das reine Wasser vor, sondern entziehen es ihm sogar, wodurch unser Stoffwechsel über kurz oder lang zu leiden hat. Alexander der Große soll aus hygienischen Gründen — das Wasser war meistens verkeimt — auf seinen Eroberungsfeldzügen ausschließlich Weißwein getrunken haben, woran er am Ende völlig dehydriert verstarb.
Wie viel Flüssigkeit braucht der Mensch – am besten in Form von Wasser, da dies aufgrund seiner Aufnahmefähigkeit alle Schadstoffe binden und jede Zelle optimal versorgen kann?
Idealerweise bekommt der Körper bis zu einen Liter Wasser über unsere feste Nahrung zugeführt, wenn wir ausreichend Obst und Gemüse essen. Den Rest, also etwa 1,5 Liter – oder mehr, falls man zu wenig von dieser Frischkost zu sich nimmt –, sollte man trinken. Da unser natürliches Durstgefühl immer gewissen Schwankungen unterliegt und auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt ist, ist es ratsam, seinen Körper ganz bewusst regelmäßig mit reinem Wasser zu versorgen. Wir sollten uns also angewöhnen, über den Tag verteilt 1,5 bis 2 Liter davon zu trinken – nicht zu kalt, sondern möglichst bei Zimmertemperatur. Besonders gut verwertbar für den Körper wird es durch ein paar Spritzer frischen Zitronensaft. Man kann aber auch ein paar Gurken- oder Ingwerscheiben in eine Wasserflasche oder ganz stilvoll in eine Karaffe geben –
ganz nach Geschmack. Der Vorteil der Darreichungsform in einem größeren Gefäß ist, dass man immer eine Kontrolle über die getrunkene Menge hat.
Besonders empfehlenswert ist es, morgens gleich nach dem Aufstehen in einem Zeitraum von zehn Minuten zwei große Gläser Wasser auf nüchternen Magen zu trinken. Das Wasser erreicht dann direkt jede Körperzelle, füllt sie auf und versorgt sie. Wer sich so schon früh mit dieser reinen und lebensspendenden Flüssigkeit versorgt, kann für den Rest des Tages entspannt jedes weitere Glas genießen. Übrigens, besonders unsere Haut freut sich darüber, vielleicht sogar mehr als über die Feuchtigkeit in Cremes und Lotionen.